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Buchtipp April 2024

«Les deux amis, les tresses, et la viande» – Contes balant du Sénégal

Jules Mansaly

Die Balanta im Senegal mit etwa 96.700 Sprechern (2014) reflektieren in ihren zahlreichen Erzählungen und Sprichwörtern ihre kulturellen Vorstellungen und ihre Gedankenwelt, doch ihre orale Literatur droht in der heutigen Zeit durch Urbanisierung, Modernisierung und die aktuelle Form der Schulbildung verlorenzugehen. Die oralen Erzählungen der Balanta geben symbolisch ausgedrückte Realitäten durch sprachliche Bilder wieder. Dörfer und Landschaften werden malerisch dargestellt, sowie auch Tiere, die ihre Charaktereigenschaften den Menschen leihen, um so den Zuhörern eine versteckte Moral oder Lehre zu vermitteln oder Kritik durch Satire zu üben.

Der Autor stellt sich in seiner Textsammlung die Frage, ob die Verschriftlichung der oralen Erzählungen der Balanta diese angemessen wiedergeben könne; wie etwa die Ausdrücke des Erzählers, seine Stimme, die Bewegung seiner Hände, Augen und seines Kopfes, sein Humor, die Benutzung von Sprachrhythmen, Pausierungen, Onomatopöien sowie die Reaktion der Zuschauer auf seine Show. All diese Elemente zeichnen die orale Literatur aus und machen sie zu einer eigenen Kunstform.

(mit 39 Zeichnungen von Carmen E. Weinzierl)

Info des Verlags

 
Signatur: 419/KG/227