Performativität in der interkulturellen Kunst- und Kulturvermittlung: Transblicke und („Zusammen“-)Brüche
Researcher: Ronja Kampschulte
Supervisor: Prof. Dr. Anne Storch, PD Dr. Angelika Mietzner
Bewegung, Mobilität und Austausch, das heißt Wandel und Veränderung waren, sind und werden immer sein. Das „Selbst“ ist aufgrund der eigenen Positionierung grundlegend vom ausgemachten „Anderen“ abhängig.
Im Rahmen des Dissertationsprojekts soll erforscht werden, auf welche Art künstlerische und kulturvermittelnde Aktivitäten performativ wirken und wie das der Kulturvermittlung zugesprochene Potential, eine größere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, aus der Perspektive der transkulturellen Vielheit in der sogenannten Migrationsgesellschaft tatsächlich entfaltet werden kann. Es wird sich mit den Fragen beschäftigt, inwiefern Kunst Grenzen durchlässig machen sowie „liminale Zwischenräume“ eröffnen kann. Das Potential von Konfigurationen postkolonialer Theorie sowie die Rolle des third space als Raum kreativer Arbeit und der Selbstautorenschaft aus linguistischer Sicht werden untersucht. Insbesondere die Wirkmächtigkeit der eigentlichen kommunikativen Praktiken künstlerischer Partizipation im Migrationskontext werden in den Blick genommen.
Am Beispiel der Stadt Ulm als Bühne bzw. der städtischen Performanz – mit Schwerpunkt auf künstlerische Alltagspraktiken in öffentlichen Räumen – wird den Fragen nachgegangen, inwiefern durch künstlerische interkulturelle Begegnungen „hin-und-her“ übersetzt werden kann oder Kunst und Kultur selbst eine Art der Übersetzung benötigen. Unter der Berücksichtigung der (Re-)Produktion von Ausschlüssen wird herausgearbeitet, ob und wie diversitätssensible Rahmungen geschaffen werden können, sodass nicht nur vermeintlich Chancengleichheit postuliert wird. Hierbei werden auch die Bedeutung und die Produktivität von (Zusammen-)Brüchen beleuchtet.