Semantische Verbklassen im Tima (Niger-Kongo)
Researcher: Nataliya Veit
Supervisor: Prof. Dr. Gerrit J. Dimmendaal
Tima ist eine bedrohte Sprache der Niger-Kongo Sprachfamilie, die sich durch eine komplexe Verbmorphologie auszeichnet (mit 15 Slots zum Ausdruck unterschiedlicher grammatischer und semantischer Kategorien).
Im Rahmen des Dissertationsprojekts sollen die systematischen Korrelationen zwischen der Verbbedeutung und dem morphosyntaktischen Verhalten von Verben untersucht werden. Dies soll ermöglichen, die Klassifikation des Verblexikons des Tima durchzuführen. Die Analyse der Interaktion zwischen Bedeutung und Form ist aus sprachtheoretischer Sicht interessant: Durch die Identifizierung der semantischen Komponenten, die in der Sprache kodiert werden, erlangen wir mehr Erkenntnis über die Kategorisierungsmuster in menschlichen Sprachen. Das wiederum ermöglicht uns besseren Einblick in die Besonderheiten der kognitiven Auffassung der uns umgebenden Welt.
Die erzielten Resultate der Analyse sollen einen Beitrag zur Sprachgeschichte Afrikas leisten. In erster Linie werden die Kenntnisse über die historischen Beziehungen zwischen Tima, Katla und Julut erweitert, die zusammen eine Gruppe der Katla-Sprachen innerhalb der Niger-Kongo-Sprachfamilie bilden.
Die Forschungsarbeit im Rahmen des Projekts wird durchgeführt in Assoziation mit den Forschergruppen der Projekte mit verwandtem thematischem Bezug: dem Forschungsprojekt zu den Sprachen der Katla-Gruppe, sowie dem SFB Prominence in Language (Bereich B: Prominence in Morphosyntax and Semantics, Teilprojekt Split-Ergativity in Tima).