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Flussläufe als Korridore der Transmission typologischer Merkmale in den Sprachen Zentral-Westafrikas und Ostafrikas

Bearbeitung: Dr. Angelika Mietzner

Das Forschungsvorhaben hat sich aus vergleichender Perspektive mit den Transmissionskanälen von typologischen Besonderheiten in ausgewählten Sprachbund- Arealen West- und Zentralafrikas sowie des Vaupes im Amazonasgebiet befasst.

Das Phänomen Sprachkontakt und insbesondere seine Folgen im Hinblick auf die Veränderung grammatischer Strukturen hat in den letzten Jahren vermehrt das Interesse von Linguisten - innerhalb wie auch außerhalb der Afrikanistik - gefunden. Für die Untersuchungsgebiete waren die Resultate sprachlicher Interferenzbeziehungen zwischen Tschadisch und Benue-Congo sowie Nilotisch und Ubangi nur teilweise beschrieben, aber nicht intensiver auf ihre räumliche und zeitliche Entstehung untersucht worden, und detaillierte Fallstudien fehlten fast völlig.

Wenngleich also Prozesse des Transfers linguistischen Materials und grammatischer Techniken in diesen Spracharealen regelhaft und gleichmäßig ablaufen, waren die hier als beispielhaft thematisierten afrikanischen Areale in der Verteilung der arealtypologischen Besonderheiten bislang als uneinheitlich und z.T. chaotisch dargestellt worden. Das Forschungsvorhaben stellte sich die Aufgabe, die Rolle von Flüssen als Wege des Transfers von sprachlichem Material in Kontaktarealen von langer Dauer zu untersuchen.